„Urusvati weiß, wie tief sich Worte in einem Kinderherzen einprägen. Besonders bis zum siebenten Lebensjahr ist es möglich, die Erinnerung an die Feinstoffliche Welt hervorzurufen. Die Kinder fühlen, dass sie diese besondere Art des Lebens wahrgenommen haben. Es ist nützlich, die Kinder zu fragen, ob sie sich nicht an etwas Besonderes erinnern. Solche Berührungen werden Öffnung der Erinnerung genannt. Auch wenn die Erinnerung an die Vergangenheit mit den Jahren wieder abklingt, werden dennoch Funken der herrlichen Existenz im Bewusstsein verbleiben. … Er tat recht, sich den Kindern zuzuwenden, als wären sie Erwachsene, denn in dem Moment, da die ferne Vergangenheit oder die Feinstoffliche Welt in der Erinnerung aufkommen, wird der Geist erwachsen. Niemals werden Kinder jemanden vergessen, der sich ihnen als Ebenbürtiger näherte. Solch eine Erinnerung werden sie das ganze Leben über wahren. Möglicherweise haben die Kinder den Lehrer sogar besser im Gedächtnis bewahrt als die von Ihm Geheilten. So muss man sich vor Augen halten, dass die Kleinen diejenigen sind, die das Leben fortsetzen werden, und jeder sollte ihnen seine Erfahrungen mitteilen. Sehr weise wird es sein, die Erinnerung an die Feinstoffliche Welt zu wecken. Ein zutiefst geistiges Leben wird sich dort gestalten, wo die Funken der Existenz der Feinstofflichen Welt aufleuchten, und die Verbindung mit der unsichtbaren Welt wird sich leichter gestalten….“
BR II/§ 172
Erinnerungen an die Feinstoffliche Welt: Wir wissen, dass das Kinderherz bis zum 7. Lebensjahr sehr offen ist. Die Intuition kommt aus dem Herzen. Das Kind ist in der ersten Lebensphase sehr mit der Feinstofflichen Welt verbunden, da erst ab dem 7. Lebensjahr der Intellekt im Gehirn durch die Schule zur Vorherrschaft kommt. Das Kind denkt mit dem Herzen (was bekanntlich nie lügt) und ist mit der Feinstofflichen Welt über das Herzdenken verbunden und kann auf Fragen über etwas Besonderes gut antworten. Sie beschreiben oft etwas, was die Erwachsenen nicht sehen können (da ab dem 7. Lebensjahr der Schleier der Vergessenheit kommt). Wenn die Erwachsenen solche Antworten nicht ablehnen oder als Unsinn hinstellen, so ist das Kind bestätigt, und die Erinnerung an die Feinstoffliche Welt kann auch der Intellekt später nicht mehr auslöschen. Sehr gerne mögen es die Kinder, wenn man sie als Erwachsene behandelt und ihnen Arbeiten anvertraut, die sonst nur Erwachsene ausführen. Aber viel wichtiger ist noch, Kinder wie richtige Erwachsene zu behandeln, denn in Wirklichkeit ist auch das Kleinkind ein Erwachsener, nur in einem kleinen physischen Körper. Gleichzeitig kann das Kind geistig schon viel älter sein als seine Eltern. Durch Mithilfe der Eltern, die lobend und aufbauend das Kind wie einen Erwachsenen behandeln, können die Erinnerungen über vergangene Aufgaben zum Vorschein kommen, wodurch das Verständnis zur Feinstofflichen Welt fürs spätere Leben erleichtert wird. Dadurch bleibt der Geist des Kindes Herr im Haus (Körper) und der Intellekt wird sein Helfer, sodass ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Herz (Intuition) und Intellekt (Gehirn) entsteht.