Die Quantenphysik

Das von den Ideen des Aristoteles ausgehende und in jüngerer Zeit durch die Thesen Newtons und Darwins geprägte mechanisch-materialistische Weltbild wird durch die Entdeckungen der Quantenphysik erweitert, ja teilweise sogar ad absurdum geführt. Es ist vorauszusehen, dass es in menschheitsgeschichtlich naher Zukunft durch ein quantenphysikalisches, geistiges Weltbild ersetzt werden wird.

Quantenphysik, Quantenmechanik, Quantenmedizin und andere auf dieser Wissenschaft begründete Erkenntnisse werden das Zeitalter der Gier und des rücksichtslosen Materialismus ablösen und stattdessen eine Periode der Nächstenliebe und Menschlichkeit einläuten, in der jeder Mensch erkennen kann, dass er sein Schicksal aufgrund seines Denkens und Handelns selbst bestimmt.

Einzelne Physiker sind schon bereit anzuerkennen, dass es die Möglichkeit eines Allbewusstseins gibt, und dass das Quantenfeld eigentlich einem Geistfeld entspricht.

© Jaqueline Godany, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Im Oktober 2022 wurde dem österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger (* 20. Mai 1945 in Ried i.I.) gemeinsam mit dem Franzosen Alain Aspect und dem US-Amerikaner John Clauser der Nobelpreis für Physik für den Nachweis zuerkannt, dass Korrelationen zwischen Quantenobjekten stärker sein können als die sogenannte »Bell-Ungleichung« erlaubt. Die dadurch möglichen Experimente mit verschränkten Photonen und die erfolgreiche Teleportation verschränkter Quantenteilchen brachten ihm den Spitznamen »Mr. Beam« ein.

Zeilinger versteht es auch wie kein anderer, Funktion und Erkenntnisse der verschränkten Quantenphysik in »Alltagssprache« zu erklären. Er drückt es z.B. in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten (und 2 weiteren Zeitungen) so aus: „Man macht Beobachtungen und Messungen von zwei Teilchen und stellt fest, dass sie identische Eigenschaften haben. Man würde normalerweise annehmen, sie sind eben mit identen Eigenschaften geboren worden – so wie identische Zwillinge mit derselben genetischen Information geboren wurden. Diese Erklärung funktioniert aber nicht bei verschränkten Teilchen. Sie sind identisch, wurden aber nicht mit den gleichen Eigenschaften erzeugt und unterhalten sich auch nicht miteinander. Dinge können also über eine große Entfernung zusammenhängen. Sie sind identisch, aber jedes einzelne Resultat ist rein zufällig.

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Mit einem berühmten Kollegen hat der Oberösterreicher Zeilinger auch eine Verbindung ähnlich den »verschränkten Teilchen«. Im benachbarten Salzburg präsentierte Albert Einstein am 21. Sept. 1909 bei der 81. Jahresversammlung der »Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte« in der damaligen Salzburger Andräschule (heute Campus Mirabell) erstmals öffentlich seine Quantenhypothese und seine spezielle Relativitätstheorie. »Über die Entwicklung unserer Anschauungen über das Wesen und die Konstitution der Strahlung« lautete der Titel seines Vortrags, und er bekam, wie überliefert ist, nicht die einhellige Zustimmung der Kollegen, darunter Max Planck, Johannes Stark und Max Born. Anton Zeilinger wies mehrfach auf ein Detail des Salzburger Kongresses hin: Einstein habe schon damals sein Unbehagen über die neue Rolle des Zufalls in der Quantenphysik Ausdruck verliehen – er sprach in diesem Zusammenhang auch von einer »spukhaften Fernwirkung« – und hat damit seine Intuition unter Beweis gestellt. Viel zitiert wurde auch sein Spruch: „Der Alte (damit meinte er Gott) würfelt nicht“.

Zeilinger sagt darüber: „Einstein meinte, die Welt könnte nicht so verrückt sein, es muss eine tiefere Erklärung geben. Einstein hatte mit seiner Kritik Recht, wenn man vom im Alltag üblichen kausalen Weltbild ausgeht. Ich würde sehr viel dafür geben, zu wissen, was er zur heutigen Situation sagt.“

Frage Salzburger Nachrichten:
„Sie haben in vielen Interviews auch über Gott gesprochen – eher eine Seltenheit in der von Atheismus geprägten Naturwissenschaft. Haben Sie Ihre Forschungen näher an den Glauben gebracht?“ – „Als Naturwissenschaftler kann man nur Agnostiker sein. Aber als Mensch kann man Atheist, Agnostiker oder gläubig sein. Zwischen Naturwissenschaft und Glauben gibt es keinen Konflikt, wenn beide ihre eigene Domäne nicht überschreiten. Die Naturwissenschaft darf sich nicht anmaßen zu sagen, man habe nachgewiesen, es gebe keinen Gott. Wenn sie Gottes Existenz nachwiese, wäre das noch schlimmer. Das wäre das Ende jedes Glaubens. Es gibt insgesamt keinen Widerspruch, man muss die Sache nur richtig denken. Dann können Naturwissenschaft und Glaube einander ergänzen in der Art und Weise, wie wir die Welt sehen.“

Der Physiker Hans-Peter Dürr, * 7. Okt. 1929 in Stuttgart, betonte immer wieder, dass die Quantenphysik eine »Physik der Möglichkeiten« sei. Diese ist nicht dadurch begrenzt, dass sie die vorhandenen Phänomene unserer Welt zu messen und unter Zuhilfenahme der »bleibenden Naturgesetze« zu erklären hat, sondern erläutert das Sein der Phänomene als nicht messbares Potenzial, welches quasi als »Rückseite des wirklich Gewordenen« allem Seienden innewohnt und dessen ständige Wandlungsfähigkeit begründet.

„Die Materie ist gleichsam die Kruste des Geistes“, erkannte er und sagte außerdem: „In der Quantenphysik entspricht der Geist dem, was wir Potenzialität nennen. Ich könnte also in Analogie sagen, alles ist aus Geist aufgebaut, Wirklichkeit ist Geist, die Materie ist eine greifbare Ausdrucksform.“

Marcus Schmieke, Physiker und Philosoph, spricht von einem Informationsfeld.
„Auf der Quantenebene gibt es nur noch Potenzialität oder Information“ (Einprägung der Form in Materie). „Es gibt hier noch nichts, was man benennen, bewerten oder beschreiben kann, es gibt keine Materie, keine Teilchen und keine Verbindung (Verschränkung) zwischen beliebig weit voneinander entfernten Teilchen, die gleichsam über den ganzen Kosmos verteilt doch voneinander wissen und sich in Überlichtgeschwindigkeit aufeinander abstimmen können.“ Dieses Phänomen ist auch als EPR-Effekt bekannt.

Dieser sogenannte EPR-Effekt ist die Kurzform des Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxons und ein im vorigen Jhdt. intensiv diskutiertes quantenmechanisches Phänomen. Der Effekt wurde nach Albert Einstein, Boris Podolsky und Nathan Rosen benannt, die dieses Phänomen im Rahmen eines Gedankenexperiments vorstellten. Zuweilen wird auch von einem EPR-Argument gesprochen. Es zeigt beispielhaft, dass die Quantenmechanik gegen die Annahme der Lokalität verstößt, die eine der Grundannahmen der klassischen Physik ist. Einstein sprach in diesem Zusammenhang von einer »spukhaften Fernwirkung«.

Max Planck, Nobelpreisträger und Mitbegründer der Quantenphysik, bemerkte in seinem Vortrag »Das Wesen der Materie« im Jahr 1944 Folgendes:
„Es gibt keine Materie an sich, alle Materie entsteht und besteht nur durch die Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zu dem winzigen Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es im ganzen Weltall weder eine intelligente noch ewige abstrakte Kraft gibt […], müssen wir hinter dieses Kraft bewussten intelligenten Geist annehmen.
Dieser Geist ist der Urgrund der Materie, nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche (der Boden), denn diese Materie bestünde, wie wir es gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre.“

Nach dieser Aussage von Max Planck ist es auch interessant zu wissen, was Leobrand in einem Vortrag über die Atome gesagt hat: „Sämtliche Atome und Bausteine des Weltalls sind nicht etwa zufällige Verbindungen des Universums, sondern die Offenbarung eines eigenen Psycholebens im Kosmos, das an Mannigfaltigkeit geradezu unübertrefflich ist. Ein neuer Gedanke, dass die Atome ein Teil eines Psycholebens im Kosmos sind. Jedes Atom führt für sich sein eigenes Psycholeben, wie in der okkulten Chemie nachgewiesen wird. Denn jedes Atom der wissenschaftlich bekannten periodischen Reihe setzt sich abermals aus verschiedenen Psychokernen zusammen. Jede Atom hat darum schon sein eigenes Psycholeben – Seelenleben könnte man einfach dafür sagen – welches sich im Atom auch schon bemerkbar macht.“

Ein weiterer interessanter Wissenschaftler ist in diesem Zusammenhang der aufgrund seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse vom strengen Atheisten zum gläubigen Menschen gewandelte amerikanische Zellbiologe Bruce H. Lipton, der uns in seinem Bestseller »Intelligente Zellen« vor Augen führt, wie die neue Wissenschaft der Epigenetik die Idee auf den Kopf stellt, dass unser physisches Denken durch unsere DNA bestimmt würde.

Als Lipton die Funktion der Zellmembran in einem Satz zusammenfasste, welcher lautete: „Die Zellmembran ist ein flüssiger, kristalliner Halbleiter mit Toren und Kanälen“, wurde ihm bewusst, dass er etwas ganz Ähnliches kurz zuvor in der Beschreibung seines Computerhandbuchs gelesen hatte. Die Funktion eines Chips wurde hier mit: „Ein Chip ist ein kristalliner Halbleiter mit Toren und Kanälen“ beschrieben. Die erste große Erkenntnis daraus war für ihn: Computer und Zellen sind programmierbar. Die zweite Erkenntnis, die damit einhergeht, lautet: Der Programmierer sitzt außerhalb des Computers bzw. der Zelle. Eine Zelle ist also tatsächlich ein »programmierbarer Chip«, dessen Verhalten und Gen-Aktivitäten hauptsächlich von Umweltsignalen bestimmt werden, nicht von Genen. Durch »Bewusstes Denken« ist es uns Menschen sehr wahrscheinlich möglich, unser Leben, unser Schicksal und besonders unser Bewusstsein selbst zu »programmieren«.

Bruce H. Lipton kam zu der Erkenntnis: „Wir sind als Ebenbild des Universums erschaffen“, und er schreibt unter anderem: „Diese Erkenntnisse der Zellbiologie bestätigen die Weisheit der spirituellen Lehrer aller Zeiten. Jeder von uns verkörpert das Geistige in einer materiellen Form.“

Das Quantenfeld ein Geistfeld?​

Hier beginnen einzelne Physiker anzuerkennen, dass es die Möglichkeit eines Allbewusstseins gibt, wie das in allen spirituellen Traditionen gelehrt wird.​

Die Beschreibungen der Quantenphysiker erinnern an die Erfahrungen aller großen Erleuchteten. So sprach der Buddha vom Nirvana als etwas, worüber man keine Aussage machen kann, man kann nur sagen, was es nicht ist:​

Es ist ungeboren, ungeworden, es ist das Unergründliche, Unsagbare, Formlose, das Ungeoffenbarte. Es ist das Nichts, das das Alles ist – das Sein im Nicht-Sein.​

Der mittelalterliche Mönch und Mystiker Meister Eckhart spricht vom Urgrund oder Ungrund, aus dem alles hervorgeht.​

Potenzialität bedeutet auch Kraft und Wille und damit Geistwirksamkeit. Auf der Ebene der Potenzialität ist alles offen, alles ist möglich. Aber in dem Augenblick, wo man versucht etwas zu fixieren oder zu beschreiben, verlässt man die Potenzialität, so wie man aus einem mit Geist verbundenen Zustand fällt, wenn man darüber sagt: „Ich bin mit dem Geist verbunden.“​

Damit tritt man in die Dualität von Ich und Geist ein, oder in der Sprache der Quantenphysik von Teilchen oder Welle. Dann entsteht Materie, die von Ebene zu Ebene immer fester wird, so wie ein Haus zunächst als Idee existiert, darauf ein Plan erstellt wird, um das Bauwerk dann über einen Prozess der Organisation schließlich zu verwirklichen.

Eine der wichtigsten Beobachtungen der Pioniere der Quantenphysik war – wie z.B. die bekannte Wissenschaftsjournalistin Lynne McTaggart in ihrem vielbeachteten Buch »Das Nullpunkt-Feld« schreibt –, dass „die winzigsten Materieteilchen gar keine Materie mehr waren, so wie wir sie kennen; sie waren nicht einmal ein bestimmtes Etwas, sondern manchmal das eine und dann wieder etwas ganz anderes. Und – seltsamer noch – oft waren sie gleichzeitig viele mögliche Dinge.“

Die Quantenphysiker sprechen hier von einem indifferenten Energiepotenzial, das durch Interaktion mit sich selbst fortwährend energetische Zustände generiert, die dann als »Welle« oder »Teilchen« gemessen werden können. McTaggart schreibt außerdem: „Was wir für unser stabiles, statisches Universum halten, ist in Wirklichkeit ein schäumender Strudel subatomarer Teilchen, die ständig wie Gischt-Tropfen in die materielle Welt eintreten und wieder in das substanzlose Energiemeer des Raumes zwischen den Teilchen zurückfallen“.

Hier können wir sowohl einen Kontext zu Leobrands Vortrag »Psychische Energie und Kosmischer Magnetismus« feststellen, als auch verwundert Ähnlichkeiten zu Platons »Timaios« erkennen, in dem er von einer »Protyposis«, einer »zu prägenden Masse« schreibt. „Diese Protyposis“, schreibt wiederum der Münchner Physiker Thomas Görnitz, „ist unter allen naturwissenschaftlichen Begriffen derjenige, der in zutreffendster Weise als der ,Geistigste‘ bezeichnet werden kann.“